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Die Wissenschaftler staunen über die Vogelwelt

von NF

Künstler am Himmel

Oktober – Jetzt ist es wieder soweit. Es beginnt vereinzelt. Einige Vögel regen sich unruhig, dann vereinigen sie sich zu einem kleinen Schwarm, der größer wird. Und dann bedecken riesige Vogelschwärme hier und dort den blauen Himmel. Ihre lauten Rufe schallen weit übers Land. Ein ohrenbetäubendes Zwitschern aus Tausenden von Schnäbeln. Sie fliegen in einem perfekt abgestimmten Tanz nebeneinander her. Da gibt’s keine Fehler, keine Unfälle. Jeder kennt seinen Part bei diesem gewaltigen Schöpfungs-Schauspiel. Sie wehen über den Himmel, wie eine Welle, die hochsteigt, zurückfällt und wogt, dicht und dunkel und dann wieder in die Länge zieht. Unbeschwert erheben sie ihre Flügel zum Himmel und ziehen schließlich davon. Das Flattern unzähliger Flügel hört sich an wie das Rauschen Tausender Herbstblätter. Ich schaue ihnen fasziniert hinterher und in mein Staunen mischt sich ein Hauch Wehmut. Die Vogelschwärme sind das untrügliche Zeichen, dass der Sommer sich endgültig verabschiedet hat und der frostigen Zeit Platz macht. Jetzt ziehen viele Vogelarten wie Kranich, Kuckuck, Weißstorch, Star, Nachtigall und andere in den Süden. Dabei leisten sie Unglaubliches! Jedes Jahr gehen rund 50 Milliarden Vögel auf die Wanderung. Sie sind Meister der Ausdauer! Tausende Kilometer legen sie zurück, durch heiße Wüsten, in frostigen Höhen und über hohe Gebirge. Als Christen staunen wir bei diesem Anblick über den Schöpfer. Im Folgenden haben wir einige Artikel aus säkularen Medien unter die Lupe genommen, in denen auch Menschen, die wohl nicht an den biblischen Gott glauben, über diese Flugwunder staunen. Wir fragen uns, zu welchen Schlüssen sie kommen.

Sicher im Schwarm

In der Ausgabe vom 09.10.2020 der FAZ berichtet Kai Spanke über das Phänomen der Vogelschwärme. Die Schwarmbildung erfolgt meist im September bis Oktober. Dabei erreichen sie unglaubliche Schwarmgrößen. In Berlin haben Stare beispielsweise einen Schlafplatz am Dom, wo sie sich zu mehr als 40000 Individuen versammeln! Doch das ist noch nichts im Vergleich zu Rom. Dort verdunkeln regelmäßig über eine Million Vögel den Himmel. Doch wie kommt es, dass die Vögel in diesen Schwärmen so perfekt aufeinander abgestimmt sind? So ein Schwarm pulsiert, teilt sich, zieht sich zusammen und bildet pausenlos die unglaublichsten Formen. Warum stoßen die Tiere nicht ständig zusammen?

„ Peter Berthold, einer der bekanntesten Vogelkundler des Landes, hat seine Doktorarbeit über Stare geschrieben und sagt, es komme schon vor, dass sie im Schwarm miteinander kollidieren, allerdings führe das nicht zu ernsten Verletzungen oder gar zur Auflösung der fliegenden Großversammlung. ‚Das Geheimnis der ganzen Geschichte liegt in einem unheimlich schnellen Reaktionsvermögen‘, betont Berthold. Dass Vögel so auf zack sind, verdanken sie ihren guten Augen. Pro Sekunde sehen sie viel mehr Bilder als ein Mensch. Was wir also schon als flüssige Bewegung wahrnehmen, ist für Vögel nur eine Abfolge von Einzeleindrücken. Deswegen ist es so schwierig, einen Spatz oder eine Meise mit den Händen zu fangen. Bevor man auch nur in ihre Nähe kommt, sind sie schon dreimal weggeflogen. Nun flattert ein Star jedoch nicht einfach so im Schwarm herum. Im Schnitt hat er fünfzehn Artgenossen in seinem Sichtfeld, wobei er jedoch nur mit fünf bis sieben Nachbarn per Blickkontakt kommuniziert, ganz gleich ob sie zwei, vier oder sechs Meter von ihm entfernt sind. Auf diese Weise bleibt der Schwarm elastisch. Denn würde unser Star nur mit Nachbarn in einer bestimmten Distanz in Verbindung stehen, könnte es passieren, dass sich der Schwarm, wenn die Vögel zu weit voneinander weg sind und einander nicht mehr als Orientierungspunkte nutzen, einfach auflöst. Was der Schwarm im Ganzen gerade macht, weiß der einzelne Vogel nicht, er schaut nur nach links und rechts. Ändern die Nachbarn die Richtung, ändert er sie ebenfalls, fliegen sie gleichmäßig weiter, passt auch er sich an.“ [1]

So ein Schwarm birgt für die Vögel eine große Sicherheit. Ein Wanderfalke erreicht beispielsweise im Sturzflug eine unglaubliche Geschwindigkeit von 340 Kilometern pro Stunde. Er ist damit das schnellste Tier überhaupt. [2] Dieser Raubvogel macht unter anderem Jagd auf Stare. Doch kann er einen einzelnen Vogel in einem Schwarm nur schwer ausmachen. Sie wirken wie eine Masse auf ihn. Je größer der Schwarm ist, umso unwahrscheinlicher sein Jagderfolg.

Rekordbrecher

 

Hilfe bei Demenz

Eine erstaunliche Wirkung hat die Vogelbeschäftigung bei demenzkranken Menschen. In einem Präventionsprojekt des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern wurden Pflegeheimen Informations- und Beschäftigungsmaterial den Senioren und Seniorinnen zur Verfügung gestellt. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Beobachtung der Vögel nicht nur das Wohlbefinden der Bewohner verbesserte. Der Bayerische Rundfunk schreibt: „Viele ältere Mitmenschen verknüpfen mit den Vögeln frühere Erinnerungen. So können kognitive Ressourcen zum Beispiel bei an Demenz erkrankten Menschen wieder aktiviert werden.“ [9]

Intelligentes Vogelgehirn

Zum Schluss möchten wir noch einen kürzlich erschienenen Artikel in der Neue Züricher Zeitung streifen. Am 23.09.2020 berichtet Lena Stallmach über das kluge Gehirn der Vögel. [10] Der Graupapagei der Biologin Irene Pepperberg beispielsweise besaß kognitive Fähigkeiten, die dem eines vierjährigen Kindes entsprachen. Raben und Papageien können es laut dem Biologen Onur Güntürkün in neun kognitiven Bereichen mit Affen aufnehmen. Selbst Tauben schneiden in Tests zum Zahlenverständnis und Rechtschreibregeln ähnlich gut wie Affen ab. Die Autorin schreibt: „Dass Vögel bewusste Wahrnehmungen und andere kognitive Fähigkeiten haben, erstaunt Neurowissenschafter, weil das Vogelhirn ganz anders aufgebaut ist als das Gehirn von Säugetieren. Letztere besitzen eine geschichtete Großhirnrinde (Neokortex), in der die Nervenzellen in einer bestimmten Struktur angeordnet sind, mit der sie sowohl wahrgenommene Reize detailliert analysieren als auch nahezu alles mit allem verknüpfen können. Laut dem gängigen neurowissenschaftlichen Paradigma macht dieser spezielle Aufbau eine komplexe Informationsverarbeitung, die für höhere kognitive Fähigkeiten benötigt wird, überhaupt erst möglich.“

Die Autorin kommt zu dem Schluss: „Trotz dieser Differenzen ist eines klar: So unterschiedlich die neuronale Organisation bei Vögeln und Säugetieren auch ist, sie befähigt zu vergleichbaren kognitiven Leistungen. Somit hat die Evolution zwei verschiedene Lösungen für das gleiche ‚Problem‘ gefunden.“

Herrlicher Schöpfer

In allen angeführten Artikeln staunen die Autoren über die unglaublichen Fähigkeiten der Vögel, doch kein einziger gibt Gott die Ehre. Sie staunen einfach über die Vögel oder verherrlichen die Evolution als intelligente Macht. Manches Mal wird auch die Natur zum Gott erhoben. Wie oft hört man: „Das hat die Natur so wunderbar gemacht“. Diese Aussage ist Götzendienst, denn damit wird die Natur, die Schöpfung ist, zum aktiven Schöpfer erhoben. Bereits vor 2000 Jahren prophezeit Gott dieses Verhalten in der Bibel: „Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, … sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.“ (Römer 1:20-25)

Als Christ weiß ich, dass Gott der Schöpfer ist. Beim Anblick der faszinierenden Vögel kommt ehrfurchtsvolles Staunen über mich und ich bete meinen Schöpfer und Erlöser an. „Kommt,lasst uns anbeten unduns neigen, lasst unsniederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!“ Psalm 95:6