Buchbesprechungen

Hermann August Menge

ein Buch von Fritz Schmidt-König

Dem Verlag CLV ist es zu verdanken, dass die ausgezeichnete und sprachlich schöne „Menge-Bibel“ nach vielen Jahren in einer leichten Bearbeitung wieder erhältlich ist (www.menge2020.de). Parallel dazu ist eine Kurzbiografie im selben Verlag erschienen.

Ein guter Junge, aber ein bisschen dumm! – so lautet das Urteil der Mutter Menge über ihren 1841 geborenen Sohn Hermann August. Diese Fehleinschätzung widerlegt er am Gymnasium und beweist sein glänzendes Gedächtnis und eine ungewöhnliche Begabung bei der Erlernung von Sprachen. Er studiert alte Sprachen und Geschichte und promoviert bereits nach 6 Semestern zum Dr. phil., ein Jahr später besteht er das Staatsexamen. Er wird Lehrer an verschiedenen Gymnasien, verfasst Lehr- und Wörterbücher und wird später Schuldirektor. Seine Fähigkeit zu lehren und „seine Gabe, den Unterrichtsstoff klar, einfach und lebendig nahezubringen“ machen ihn zu einem beliebten und geschätzten Lehrer, bevor er mit 59 Jahren aufgrund Krankheitsbeschwerden pensioniert wird.

Und erst im Ruhestand soll Menge sein Lebenswerk beginnen und vollenden. Obwohl er in einer gottesfürchtigen Familie aufwächst, erlebt er erst im Alter von 60 Jahren „eine gewaltige, nicht plötzliche, sondern allmählich erfolgende Umwandlung.“ Bei der Ausarbeitung einer Morgenandacht wird im schlagartig bewusst, dass für ihn die Bibel ein nahezu unbekanntes und ungelesenes Buch ist. Er beginnt mit dem Studium des Neuen Testaments und fühlt sich bald dazu gedrängt, die Bibel neue zu übersetzen. Nach 26 Jahren erscheint erstmals die komplett neu übersetzte Bibel von Hermann Menge.

Bis ins hohe Alter arbeitet er unermüdlich an der stetigen Verbesserung seiner Übersetzung. Trotz seiner vielen Arbeit nimmt er sich gerne Zeit für Besucher und vergisst keine Geburtstage von Kindern, Enkeln und Urenkeln. Auch die Beziehung zu seiner Lebensgefährtin und Ehefrau ist innig und dauert über 60 Jahre an. Diese kleine Biografie von Fritz Schmidt-König ist eine mit festem Umschlag gebundene Neuauflage und gibt einen Einblick in das Leben und Werk des wahrscheinlich bedeutendsten Bibelübersetzers des 20. Jahrhunderts.

Hermann August Menge

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Eine ausführlichere Biografie über Hermann Menge ist im eBook-Verlag ceBooks.de erschienen: Hermann Menge – Vom Gymnasialdirektor zum Bibelübersetzer (3,99 EUR).

Ebenfalls bei ceBooks.de ist die unbearbeitete Menge-Bibel als eBook erschienen: Die Bibel, übersetzt von Hermann Menge. (4,99 EUR)

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Was war der Stern von Bethlehem?

geschrieben von Werner Gitt

Keine Berichte der Bibel sind in den westlichen Kulturen so bekannt und doch so verfremdet wie die Berichte zur Geburt Jesu. So auch das Geschehen um die „Waisen aus dem Morgenland“. Im Laufe der Jahrhunderte ist es durch Legenden, Deutungen des Sterns und die bildliche, volkstümliche Darstellung so stark überdeckt, dass die wahre Geschichte im Bewusstsein der Meisten stark verfremdet ist.

Der bekannte Informatiker Werner Gitt nimmt sich den biblischen Bericht aus Mattäus vor und betrachtet ihn gänzlich „entschlackt“ und mit dem Schwerpunkt auf den wegweisenden Stern. Im ersten Kapitel geht er vor allem auf astronomische Argumente ein und legt dar, dass der Stern von Bethlehem mit keinen heute existierenden Himmelskörpern oder deren Konstellationen erklärbar ist.

Das zweite Kapitel beantwortet Fragen, die beim Lesen der Reisegeschichte entstehen und zeigt auf, welche Lehren sie hat. Im dritten und längsten Kapitel zeichnet der Autor die Begebenheit in erzählerischer Form nach um im letzten Kapitel den Lesern das Evangelium zu erklären und zur Bekehrung und Nachfolge einzuladen.

Das Buch ist gut verständlich geschrieben und richtet sich an interessierte Nichtchristen. Der christliche Leser wird dazu ermutigt bei fehlenden eindeutigen naturwissenschaftlichen Erklärungen auf Gott als Wunder-Vollbringer zu vertrauen.

Was war der Stern von Bethlehem?

Constantin und die Raubritter

von Heinrich Töws/Ella van der Bas-Bakker

Es ist für den jungen Studenten Constantin Tischendorf wie ein Schock, als er an der Universität zum ersten Mal mit der sich unter Theologen ausbreitenden Bibelkritik in Berührung kommt. In einem gottesfürchtigen Umfeld aufgewachsen bemerkt er schnell, dass das Infragestellen der Glaubwürdigkeit der Bibel einem Frontalangriff auf den christlichen Glauben im Ganzen bedeutet.

Er nimmt sich vor, die ältesten vorhandenen Abschriften der Bibel zu finden und diese mit den neueren abzugleichen. Werden die Abschriften übereinstimmen und damit die zuverlässige Weitergabe von Gottes Wort beweisen? Constantin unternimmt viele Reisen und durchsucht die großen Bibliotheken in Europa nach den ältesten Büchern. Aber erst bei seinen Reisen in den Orient zum ältesten christlichen Kloster der Welt wird seine akribische Suche belohnt. Er entdeckt die älteste vollständig erhaltene Abschrift des Neuen Testaments.

Heinrich Töws ist es gelungen, die wahre Geschichte Constantin von Tischendorfs (1815 - 1874) für Kinder interessant nachzuerzählen. Das großformatige Buch ist auf jeder zweiten Seite mit schönen, natürlichen Bildern illustriert und kann dazu dienen, das Vertrauen der Kinder in die Bibel zu stärken.

Constantin und die Raubritter