von Heinrich Töws

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August 1968. Frank Borman, ein 40-jähriger amerikanischer Familienvater, arbeitet bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Mit seinen Kollegen Bill Anders und Jim Lovell bereitet er sich darauf vor, mit dem Raumschiff Apollo 8 in die Erdumlaufbahn zu fliegen und dort die Mondlandefähre zu testen. Doch dann bekommt er einen Anruf von seinem Chef: „Frank, komm sofort in mein Büro! Es ist sehr wichtig.“ Frank steigt ins Flugzeug und fliegt nach Houston. Was hat Deke Slayton, der Direktor des Astronautenbüros, ihm wohl zu sagen? Was ist so wichtig und so geheim, dass er es nicht am Telefon tun kann?

„Frank, es gibt eine Planänderung. Wir müssen uns beeilen, wenn wir vor den Russen zum Mond fliegen wollen. Was hältst du davon, wenn ihr mit der Apollo 8 zum Mond fliegt, statt nur die Erde zu umkreisen?“ Da muss Frank nicht lange überlegen! Kurz entschlossen stimmt er zu.

In den nächsten Monaten gibt es viel zu tun. Doch abends, bevor Frank zu Bett geht, betet er stets das Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte: „Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name!“ Solange Frank denken kann, hat er dieses Gebet an jedem Abend gesprochen. Auch am Abend vor dem Start der Apollo 8 vergisst er nicht zu beten.

Nach einer für Frank schlaflosen Nacht beginnt die erste menschliche Reise zum Mond. Der Start verläuft erfolgreich, die Astronauten verlassen die Erde zur Mittagszeit am 21. Dezember 1968. Die Reise zum Mond dauert drei Tage. Die Aufgabe der dreiköpfigen Crew besteht darin, den Mond zehn Mal zu umkreisen und dabei viele Aufnahmen von seiner Oberfläche zu machen. Diese Fotos sollten helfen, einen geeigneten Landeplatz (für Apollo 11) zu finden.

Der Mond ist ziemlich grau und öde. Doch nach einer Drehung des Raumschiffs entdecken die drei Männer plötzlich etwas Wunderschönes: Sie sehen die farbenfrohe Erde über dem Mondhorizont aufgehen. Dieses unerwartete Bild ist so schön, dass sie schnell einige Aufnahmen davon machen. Niemand hat damit gerechnet, dass sie diese ganze Reise zum Mond machen würden, nur um festzustellen, dass ihre größte und schönste Entdeckung die Erde sein würde!

Für Frank Borman ist diese Reise zum Mond eine gewaltige Erfahrung der Hilfe Gottes. Noch Jahrzehnte später sagt er darüber: „Gott hatte seine Hand über uns gehalten, sonst hätten wir es nicht geschafft!“

Apollo 8 war die erste bemannte Besatzung, die die Umlaufbahn der Erde verließ und um den Mond flog. An Heiligabend, dem 24. Dezember 1968, lasen die Astronauten per Live-Übertragung im Fernsehen aus dem ersten Kapitel der Bibel: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde ...“

 

Kurz bevor Apollo 8 die Reise zurück zur Erde antritt, steht eine Live-Übertragung zur Erde an. Hunderte Millionen Menschen sitzen an jenem Heiligen Abend zu Hause vor dem Fernseher und warten gespannt auf die Botschaft der drei Männer vom Mond. Und dann hörten sie die Stimme von Bill Anders: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis.“ (Gen 1:1-4)

Anschließend liest Jim Lovell einige weitere Verse der Schöpfungsgeschichte. Der Kapitän Frank Borman schließt die Lesung ab: „Und Gott sah, dass es gut war. Und von der Besatzung der Apollo 8: Wir schließen mit einem Gute Nacht, viel Glück, fröhliche Weihnachten und Gott segne euch alle – euch alle auf der guten Erde.“ Susan, die Frau von Frank, geht mit ihren Söhnen in die Kirche. Die Weihnachtsgeschenke müssen warten. Jetzt ist es ihr wichtig, dort zu sein, wo für die sichere Heimkehr der Astronauten gebetet wird.

Doch leider sind nicht alle Menschen erfreut darüber, dass die Mondbesucher der Welt aus der Bibel vorgelesen und am 25. Dezember sogar gebetet haben. Die Präsidentin der amerikanischen Atheisten, Madalyn Murray O’Hair, verklagt die NASA vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Sie will erzwingen, dass man den Astronauten das Beten im Weltraum per Gesetz verbietet – ähnlich wie es einige Jahre zuvor verboten wurde, an den Schulen zu beten. Ihre Klage wird zwar abgewiesen, dennoch können die Astronauten auf ihren Weltraumflügen nicht mehr offen über ihren Glauben sprechen.

Die Apollo 11 bringt dann schließlich im Jahr 1969 die ersten Menschen auf den Mond: Neil Armstrong und Buzz Aldrin. Weil die NASA sich seit der Klage der Atheisten davor scheut, den Glauben der Astronauten öffentlich zu zeigen, bekommt auf der Erde niemand mit, was Aldrin am 21. Juli 1969 in der Mondlandefähre tut, bevor er aussteigt: Er feiert dort das Abendmahl. Das Erste, was auf dem Mond gegessen und getrunken wird, sind Brot und Wein, die an das Erlösungswerk unsers Herrn erinnern.

Auf dem Mond werden die beiden Astronauten vom Präsidenten Richard Nixon angerufen. Dieser beglückwünscht sie und sagt ihnen unter anderem, die ganze Welt würde für ihre sichere Heimkehr beten. Diese Gebete werden erhört.

Im Jahr 1970 sollen Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise mit Apollo 13 zum Mond fliegen. Doch zu einer Landung kommt es dieses Mal nicht. Knapp 56 Stunden nach dem Start der Rakete gibt es einen lauten Knall im Raumschiff, der alle Insassen vor Schreck zusammenzucken lässt. Im Versorgungsmodul des Raumschiffes hat sich eine Explosion ereignet. Ein Sauerstofftank ist zerborsten, hat ein Loch in den Rumpf gerissen und andere Teile des Raumschiffes zerstört. Das alles wissen die Astronauten und ihre Helfer auf der Erde zunächst noch gar nicht. Sie vermuten, ein Meteorit hätte sie getroffen.

Das Bodenpersonal ist schockiert: Wie sollen sie nun sicherstellen, dass die drei Männer gesund wieder zurück zur Erde kommen, wenn sie noch nicht einmal genau sagen können, was da oben los ist? Merlin Merritt, ein 27-jähriger Flugkontrolleur, der in der Bodenkontrollstation in Houston arbeitet, ruft in dieser verzwickten Lage zu Gott. Er betet: „Herr, bitte bewahre uns jetzt davor, dass wir irgendetwas tun, was die Astronauten umbringt, statt ihr Leben zu retten!“

Die Landung auf dem Mond wird gestrichen. Nun geht es nur noch darum, das Leben der drei Männer zu retten und sie sicher zurück zur Erde zu bringen. Die Menschen auf der Erde sind sehr angespannt. Die Regierung der USA fordert alle Amerikaner auf, für die drei Astronauten zu beten. Der Präsident Nixon ruft für Amerika einen Tag des Gebets aus. Firmen und Behörden werden dazu aufgerufen, ihre Arbeit eine Zeit lang liegen zu lassen, die Maschinen zu stoppen, und ihren Mitarbeitern Zeit zum Beten einzurichten.

Viele Tausende Kilometer von der Erde entfernt kann nun kein Mensch mehr helfen. Aber Gott kann überall helfen. Darum beten rund um die Welt Millionen Menschen für die Rettung der Astronauten. Auch die Angehörigen der Astronauten versammelten sich mit ihren Lieben, um für Jim, Jack und Fred zu beten. Denn der gefährlichste Moment der Reise steht ihnen noch bevor: Die Rückkehr in die Erdatmosphäre.


William Anders macht während der Apollo 8 Mission das weltbekannte Foto der aufgehenden Erde (Earthrise). Als er nach der Kamera griff, um den Anblick festzuhalten, witzelte Borman: “Hey, don’t take that, it’s not scheduled.” (deutsch: „Hey, nicht fotografieren. Das ist nicht vorgesehen.“)

 

Um sicher zur Erde zu kommen, darf das Raumschiff nicht an einer beliebigen Stelle auf die Erde fallen. Es muss in einem ganz bestimmten Winkel in die Luftschicht der Erde hineinfliegen. Fliegt es zu flach an die Erde heran, so prallt es von der Luftschicht ab wie ein Stein, den man flach auf das Wasser wirft. Stürzt das Raumschiff zu steil in die Luftschicht, wird es durch die Reibung mit der Luft so heiß, dass es samt Insassen zu Asche verbrennt.

Durch die Anziehungskraft der Erde wird das kleine Raumschiff auf eine Geschwindigkeit von 40.000 km/h beschleunigt. Minuten voller Bangen und Hoffen vergehen. Als die Kommandokapsel mit den drei Astronauten in die Luftschicht der Erde fliegt, beginnt sie zu glühen wie ein Komet. In diesem Moment bricht die Funkverbindung zusammen. Das ist völlig normal, jedenfalls wenn es nicht länger als drei Minuten dauert. Doch die drei Minuten vergehen – und von der Apollo 13 ist immer noch nichts zu hören. Irgendetwas muss schiefgelaufen sein.

Eine weitere Minute vergeht, in der den Flugbegleitern auf der Erde das Blut in den Adern erstarrt. Dann noch eine halbe Minute… Und dann gibt es plötzlich wieder Funkkontakt!

Der für die Warnsysteme des Raumschiffs zuständige Ingenieur Jerry Woodfill staunt. Bis dahin hat er nicht viel vom Beten gehalten. Doch als er feststellt, dass die Astronauten viel zu lange durch das Feuer fliegen und trotzdem überleben, ändert er seine Meinung. Er ist nun überzeugt, dass Gott selbst die Steuerung des Raumschiffes übernommen und es sicher durch die Flammen hindurch wieder zur Erde gebracht hat. Nach seinen Erfahrungen mit Apollo 13 übergibt Jerry sein Leben Jesus Christus. Er erkennt, dass die Rettung der Astronauten Gott zu verdanken ist, der Gebete erhört.

Während die Kommandokapsel noch im Anflug ist, gibt es ein anderes Problem: In dem Gebiet, wo die Astronauten landen sollen, tobt ein Hurrikan. In einer kleinen Schule in Pennsylvanien kommt ein kleines Mädchen namens Wanda morgens in die Klasse und sagt traurig zu der Lehrerin: „Selbst wenn die Astronauten heile aus dem Weltraum zurückkommen, sie werden in dem Hurrikan umkommen!“ Alle 14 Schüler der Förderklasse starren die Lehrerin erwartungsvoll an. Die Lehrerin erzählt ihnen die Geschichte, wie der Herr Jesus einst auf dem See Genezareth den Sturm stillte. Dann fügt sie hinzu: „Kinder, diese Astronauten sind nicht alleine. Sie haben Hilfe: Gottes einzigen Sohn. Und was er vor 2000 Jahren getan hat, kann er heute für die Astronauten von Apollo 13 tun. Und er antwortet auf Gebete.“

Sie faltet ihre Hände und betet – obwohl sie das als Lehrerin nicht darf. Die Kinder folgen ihrem Beispiel. Und als sich Apollo 13 der Erde nähert, hören die Winde auf. Der Sturm ändert seine Richtung. Die Fallschirme der Kommandokapsel öffnen sich wie geplant. Das Raumschiff landet wie vorgesehen auf dem Stillen Ozean.

Obwohl der Anflug zur Erde mit so vielen Schwierigkeiten verbunden war, legt Apollo 13 eine Bilderbuchlandung hin. Für Jerry Woodfill ist das ein klarer Hinweis für Gottes Eingreifen, denn für keinen anderen Flug wurde so viel und so ernst gebetet. Er sagt: „Apollo 13 hatte die sicherste und genaueste Landung des Apollo-Programms, und das hat mein Leben verändert. Alles, was wir geleistet haben, sind, glaube ich, Gebetserhörungen.“

Nach der glücklichen Heimkehr der Apollo 13 fliegen die Menschen noch viermal zum Mond. James Irwin, Vater von vier Kindern, ist einer dieser Männer. Für James ist der Flug zum Mond im Jahr 1971 eine sehr bewegende Erfahrung. Er hat sich bereits mit elf Jahren zu Jesus bekehrt – doch seitdem hat er sich sehr weit von Gott entfernt. Seine erste Ehe geht in Brüche. Er heiratet erneut. Seine zweite Frau bekehrt sich zu Jesus und auch er wird suchend. Auf dem Mond erlebte er hautnah, wie Gott ihm hilft und seine Gebete erhört. Er hat den Eindruck, dass Gott ihm auf dem Mond viel näher ist als auf der Erde.

Nach seiner Rückkehr wird James Irwin ein Evangelist. Er reist rund um die Welt, um den Leuten von seinen Erfahrungen mit Gott – und vor allem von Jesus Christus – zu erzählen. James sagte: „Dass Jesus auf dieser Erde gegangen ist, ist viel wichtiger, als dass der Mensch auf dem Mond war. ... Als ich anfing, Gottes frohe Botschaft weiterzugeben, bekam mein Leben einen neuen Sinn. Heute kann ich sagen: Gott schickte mich zum Mond, damit ich der Erde von Jesus erzählen kann.“

Er erzählt den Menschen, dass es etwas Besseres gibt, als zum Mond zu fliegen. Ja, viel besser als ein Mondspaziergang ist ein Leben mit Jesus! „Ich habe persönlich erfahren“, schreibt James Irwin, „dass Gott dieses Leben in Jesus Christus gibt, deshalb rede ich davon in meinen Vorträgen. Ich reise und erzähle den Menschen, dass Jesus die Antwort ist.“

Als letzter menschlicher Mond-Besucher verlässt Eugene Cernan am 14. Dezember 1972 den Mond. Bevor er zum letzten Mal in die Mondfähre einsteigt, hält er eine kleine Abschiedsrede und sagt: „… wir verlassen den Mond so, wie wir hergekommen sind und, so Gott will, wir auch wieder zurückkommen sollen: Mit Friede und Hoffnung für die Menschheit.“

Die erfolgreiche Mondlandung kann man zu Recht als das waghalsigste menschliche Unternehmen aller Zeiten bezeichnen. Es darf dabei aber nicht in Vergessenheit geraten, wie stark die Flüge zum Mond mit dem Glauben an Gott, mit der Bibel und dem Gebet verbunden waren – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der der Atheismus die USA zu überrollen drohte. Gott zeigte durch sein Eingreifen, dass wir ohne ihn letztlich nichts tun können. Und er schenkte den Sieg in diesem Wettlauf jener Nation, deren Astronauten noch genug Gottesfurcht besaßen, um ihm die Ehre dafür zu geben – angefangen mit Frank Borman, abgeschlossen mit Eugene Cernan, evangelistisch fortgeführt durch James Irwin und Charlie Duke
(www.dukeministriesforchrist.org).

 

Literaturverzeichnis

  1. Die langen Zeiträume oder die Geologische Zeitskala, im Englischen auch Deep Time, bezeichnet die angenommenen langen Zeiträume der Erdgeschichte in der Größenordnung von Jahrmilliarden